Eine weitere Methode zur Traumabearbeitung ist das Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR).
Wir unterscheiden zwischen einer akuten Traumatisierung und einer komplexen oder kumulativen Traumatisierung.
Eine akute Traumatisierung, bei der es nur um ein einmaliges traumatisches Ereignis geht ist die Methode besonders effektvoll. Gibt es aber mehr als eine traumatische Erfahrung und unzureichende
emotionale Unterstützung in der frühen Kindheit, dann wird EMDR erst in der fortgeschrittenen Therapie eingesetzt. Die Methode wird nur in bestimmten und lange nicht
in allen Fällen von Traumatisierung empfohlen.
Bei der Arbeit mit EMDR wird ein Bild einer konkreten Situation ausgewählt. Zunächst wird die problematische Situation bearbeitet. Während diese erlebt wird, folgen die Augen den Fingern der
Therapeutin von links nach rechts. Das erfordert Konzentration und verhindert, vollständig in problematischen Gefühlen unterzugehen. Dieses Vorgehen verhilft, dass die Erfahrung verarbeitet und
im Gehirn als solche integriert wird. Es tauchen vielfältige Bilder, Gefühle, Körperreaktionen, Gedanken, Phantasien oder Erinnerungen auf. Was kommt, lässt sich nie vorhersagen. Wenn am Ende das
Ereignis gut verarbeitet ist, dann wird die positive Überzeugung gestärkt, sodass zum Beispiel Ruhe, Stärke oder Gelassenheit zurückbleiben.
Dipl.-Psych. Amelie Thobaben und Dipl.-Psych. Henrike Kordy
Psychologische Psychotherapeutinnen
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